Bereits zum 3. Mal reisen ein paar Paracudas with Friends mit dem Fly with Andy Team nach San Fermo, Italien. Mit dabei sind dieses Jahr die Paracudas Markus, Ronny, Marc, Beat, René und Olivia sowie Anschi und Sandro. Wir treffen uns in Ibach beim Kieswerk, wo uns Ramona mit dem Büssli abholt. Nochmals vielen Dank an Markus für die Parkmöglichkeit.
Die Fahrt nach San Fermo verläuft reibungslos, wie gewohnt mit einem kurzen Kaffeestopp in Bellinzona. Um die Mittagszeit treffen wir in Casazza beim Landeplatz ein. Nach der Hände-Schüttel-Runde begrüsst uns das Team von Fly with Andy offiziell zum zweiten San Fermo Camp dieses Jahres. Ein richtiges Frauen-Power-Team mit den Fluglehrerinnen Ramona Fischer und Verena Siegel sowie der Helferin Lisa, ebenfalls Fluglehrerin, und dem Hahn im Organisationskorb Federico. Nach der Landeplatzbesichtigung plündern wir noch kurz die Migross in Casazza, damit auch keiner während den nächsten 3 Tagen hungern muss.
Nachdem wir in San Fermo die Zimmer bezogen und sich die einen über die neu renovierten Zimmer gefreut haben, sind natürlich alle auf die legendäre San Fermo Wiese und auf den Wind gespannt.
Am Startplatz dann kurze Ernüchterung, der Wind ist aussergewöhnlich schwach und der Blick in die Weite wird von einer dichten Dunstschicht gestört. Ein starker Wind- und Thermiktag ist eher nicht zu erwarten. Nichts desto trotz freuen wir uns auf den ersten Flug- resp. Trainingstag und sind guten Mutes. Verena und Ramona erklären den Interessierten die Rückwärts-Starttechnik mit wertvollen Tipps und Tricks, während Marc und Bregi kaum zu halten sind und sich schon bald in die Lüfte schwingen. Die beiden können sich auch schnell etwas Höhe verschaffen, verschwinden dann aber im Dunst von San Fermo. Man hätte annehmen können, die beiden sind wohl „abgesoffen“ und beim Hanglandeplatz reingelandet, dem sei aber nicht so, die zwei Schlitzohren sind beim Modelfliegerstarplatz reingelandet. So tauchten die beiden nach kurzer Zeit wieder im weissen Schleier des Dunstes auf und zogen gemütlich ihre Kreise. Bregi gelang anschliessend sogar die erste Toplandung, der Start einer beispiellosen Serie. So genossen wir den Nachmittag mit Leichtwind-Aufziehübungen sowie ein paar gemütlichen Flügen, und starteten dann teilweise bei Nullwind zum Landebier in Casazza. Ein wunderschönes Bild mit den Gleitschirmen, die im Dunst von San Fermo verschwanden. Ramona konnte diesen Anblick nicht so richtig geniessen, der Dunst war so extrem stark, dass sie sich schon bald sorgte ob wir überhaupt den Landeplatz sehen würden. Dies war natürlich kein Problem und schon bald fanden wir uns beim Landebier und Chips wieder. Das Znacht war einmal mehr ein Gaumenschmaus, was die einen vom anschliessenden Schnaps an der Bar (Braulio) nicht unbedingt behaupten konnten.
Der nächste Tag startete Wettertechnisch sehr ähnlich wie der Vortag, weiterhin dominierte der starke Dunst. Nach dem Frühstück trafen wir uns alle im Saal für das Wetterbriefing inkl. Videoanalyse. Verena hat uns ausführlich über die Wetterlage informiert und Ramona machte uns humorvoll und kompetent auf ein paar Defizite beim Rückwärtsstart aufmerksam. Fliegerisch war auch der zweite Tag eher sanft, sowohl thermisch wie auch windtechnisch. Trotzdem konnten am Mittag einige an der Ostseite aufdrehen und wieder toplanden. Bregi liess sich auch durch den Baukran nicht stören und kämpfte sich tief wieder hoch und konnte so ein weiteres Mal Toplanden, wenn auch am untersten Zipfel der Wiese. Das Ziel, den Schirm in der Mittelstation nicht zusammenpacken zu müssen hat er somit erreicht, so nahm er auch gerne einen kurzen Fussmarsch auf sich. Später am Nachmittag funktionierte auch die rechte Seite, um ein paar Minuten gemütlich in der Thermik zu drehen. Die meisten mussten zwar in der Mittelstation reinladen, doch zwei drei, ich glaube Marc und Merk und natürlich unser Thermik-Crack Bregi, schafften die Landung auf der San Fermo Wiese. Anschi und Ronny haben fleissig die Rückwärts-Starttechnik verfeinert, genossen aber zwischendurch ebenfalls zwei drei Flüge. So neigte sich der zweite Flugtag schon bald dem Ende zu und so starteten wir kurz vor fünf zum letzten Flug des Tages, ab ins Thal zum Landebier und den leckeren Chips.
Am Samstag musste laut Prognose mit Nordföhn gerechnet werden, mit Fliegen wird’s wohl nix. Am Startplatz hat uns Verena bereits die Alternativprogramme vorgestellt, während der Wind sich richtig schön einstellte und zum Schirmhandling einlud. Verena hat uns aber ausdrücklich verboten loszufliegen, groundhandling ja - fliegen nein. Somit packten nicht ganz alle den Schirm aus, die leichtesten unter uns befürchteten ein ungewolltes Starten. Die Alternativprogramme rückten schon bald in den Hintergrund, es wurde gegroundhandlet was das Zeug hielt. Sandro bewies die grösste Ausdauer und spielte mit seinem Pi, bis er auch die letzte Ameise gefunden hat. Auch Markus spielte Grössenverhältnismässig sozusagen mit einem Miniwing, und zwar mit dem Schirm von Anschi, so musste er auch bei stärkeren Böen nicht mit ungewolltem Abheben rechnen. René war ebenfalls fleissig und ausdauernd und bewahrte auch bei grösseren Hüpfer die Ruhe. Trotz Nordföhnlage und Flugverbot, hatten wir einen tollen Tag auf dem San Fermo und so spielten auch diejenigen mit dem Schirm, die sich sonst jeweils in die Luft verdrücken. Lauter zufriedener Gesichter freuten sich anschliessend auf das feine Znacht und natürlich den legendären Tanzabend im Hotel.
Der Temp für den Sonntag schaute gar nicht so schlecht aus und die Nordföhnlage war sich bereits wieder am Beruhigen, die Druckunterschiede nahmen schnell wieder ab. So konnten wir am letzten Tag wieder fliegen. Leider war der Wind richtig schwach, sodass es für Aufziehübungen nicht mehr reichte. Der prognostizierte gute Temp war leider nicht wirklich zu spüren, die meisten mussten sich mit kurzen Abgleitern zufrieden geben. Ich glaube den einen kam dies sogar entgegen J.
Um ca. 15.30 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg retour Richtung Schweiz. Bis nach Bellinzona verlief die Fahrt staufrei und zügig, sodass der eine oder andere bereits mit dem z’Nacht zu Hause liebäugelte. Die Realität holte uns dann schnell auf den Asphalt zurück, standen wir doch über zwei Stunden im Stau vor dem Gotthard. Dank der tollen Truppe in unserem Bus liess sich die Zeit aber gut überbrücken.
Nochmals herzlichen Dank an Ramona, Verena, Lisa und Federico! Die Organisation und Betreuung war einmal mehr einfach top!
Olivia