Der wunderschöner Sommer geht in die Verlängerung. Zwar mit einem Touch von Herbst, aber doch mit sehr guten Bedingungen für einen Hike and Fly mit den Paracudas. Im Vorfeld wurde das Fluggebiet von Alex und Erich besprochen. Alex's Idee auf den Schön Chulm zu hiken gefiel mir sehr gut. Da wir bekanntlich Bergsteiger sind, und extrem hart im Nehmen, wählten wir logischerweise den längeren Aufstieg über die Eggbergen. Das Vorhaben wurde von Erich im Whatsapp Kund getan. Damit auch die jungen Piloten etwas davon haben sollten, wurde auch im Time To Fly unser Vorhaben gross angekündigt.
 
Am Samstag ging Erich mit dem Schwarzflieger René (Black Birds - Mitglied und Paracuda Anwärter) in Brunnen auf den Bahnhof. Dort gesellte sich auch Hochflieger ( war im Wallis dabei und flog sooooo hooooch) Markus dazu. Martin (Feuerli) war mit dem Auto unterwegs. Extrem Bergsteiger Alex (seine Ausrüstung lässt jeden X Alps Teilnehmer blass aussehen) und Oldie Christoph waren ebenfalls mit dem Zug unterwegs. Irgendwie schafften es alle mit dem ÖV nach Flüelen. Erichs Truppe war einen Zug früher und ging daher zu den Eggbergenbahn, um dort Feuerli abzufangen. 
Bei der Talstation warteten wir auf Alex's Truppe. Eigentlich warteten wir schon eine Weile. Kaum fertig gedacht summte das Handy und Alex war dran. Er fragte: "Wann kommst du?" Sie seien am Bahnhof am warten. Da hätten wir beide bis am Abend warten können. So kämen wir nie zum Berg. Das Missverständnis war geklärt und der illustere Trupp ging mit der Bahn hoch. 
 
Oben angekommen wurde schon mal selektiert. Alex in bester Sportbekleidung, mit Beschleunigungsstöcken, war so was von bereit. Die jungen Wilden: Markus und Rene, zeigten mir die Absätze und waren schon mal losgespuhlt. Christoph und ich, wir alten Hasen, liessen es gemütlich angehen. "Lassen wir Sie springen, die warten sowieso Oben, bis die Thermik gut ist. Bis dann sind wir Beide auch oben." Gesagt, getan. Wir liessen die jungen Wilden springen.
Alex der nicht recht wusste ob er auf Jung machen sollte, oder bei den Oldies bleiben sollte , war mal Vorne anzutreffen, dann auch wieder mal bei uns Hinten. Feuerli lief völlig orientierungslos umher. Mal da, mal dort, aber nur selten war er auf dem Weg anzutreffen. "Wahrscheinlich ein Defekt am internen GPS", dachte ich mir. Falsch gedacht. Martin war auf der Jagd nach Steinpilzen, die sich aber Alle erfolgreich getarnt hatten.
Später konnten wir Feuerli und Alex beim Grasen beobachten. Die Heidelbeeren waren Zuckersüss.
 
Beim Fleschseeli gab es den ersten Halt. Bis wir Oldies auch da waren, war der Rest schon fast im Südwind unterkühlt. Wir verpflegten uns, studierten die Aufstiegsroute, klärten die Schlüsselstellen und machten uns wieder auf den Weg ins steile Gebirge.
Komischerweise verirrte sich die Spitze des Trupps in die umzäunte "Talstation" der Transportseilbahn auf den Schön Chulm. Ein Jeder dem Anderen nach... Wobei der Wanderweg nebendurch verlief. Einfach den Rot-Weiss-Roten Markierungen folgen.
Nach zwei Stunden Aufstieg waren wir am Ziel über der Baumgrenze angekommen. Ich selber war mir sicher, dass ich nicht nur oberhalb der Baumgrenze war, sondern schon in der berüchtigten Todeszone. Anderst konnte ich mir den Sauerstoffmangel nicht erklären.
"Mann-o-Mann ich hab doch extra den Leichtschirm Swift dabei und ich muss so kämpfen. Na ja - die 'Austrinketen' auf dem Camping am Vorabend war auch nicht Sauerstofffördernd." Egal - am Startplatz waren alle zufrieden und freuten sich über die Hammerbedingungen. Strammer Süd bis Südostwind, mit deutlichen Ablösungen. Geile Sache!
Nach dem wir genug von der super Aussicht hatten machten sich die beiden Fliegeroldis Alex und Ich Startklar. Völlig überrascht und verdutzt stellte ich fest, dass ich gar nicht den Swift hochgetragen hatte, sondern sich mein alter, bewährter Delta entfaltete. Er ist zwar 1.5 kg schwerer. Das wird sowieso überbewertet..
 
Alex startete als erster raus, gefolgt von Erich. Der Einstieg in die Thermik war einfach. Zügig gings hoch und bei 2500 m ü M flog Erich Richtung Klausenpass los, an den Fersen folgte Alex. Wir konnten beide immer wieder aufdrehen und waren schnell in Sichweite der Passhöhe. An der Basis klebend flogen wir dann zackig zurück zum Schön Chulm. Dort angekommen sah ich Markus in bobastischer Höhe am Himmel kleben. Ich selber schraubte mich in einem Schlauch auf 2600m, um dann via Klingenstock und Fronalpstock nach Brunnen zu fliegen, wo mein Quad auf mich wartete. Alex flog bis nach Steinen, um von dort mit dem Zug auf den Zugerberg zu fahren. Und somit einem Fly&Hike nach Hause nichts mehr im Wege stand. Markus flog heim nach Ibach, Rene landete in Brunnen und Feuerli mit Christoph machten in Flüelen eine saubere Landung. Das Auto musste ja auch wieder mit.
 
Es war ein Hammertag, mit Hammerleuten und Hammermässigen Flugbedingungen. Halt so wie es sein muss, wenn die Paracudas unterwegs sind. Es ruft nach mehr Hike and Fly