Pünktlich um halb Zehn trifft Ulli bei mir ein. Zusammen fahren wir nach Brunnen, wo wir Olivia aufladen. Gut gelaunt fahren wir durch den Gotthard. Gute Flugprognosen lassen die Herzen höher schlagen. Wir haben uns vorgenommen, in Bellinzona einen Zwischenstopp einzulegen und auf die Mornera fliegen zu gehen. Die Seilbahn ist schnell gefunden. Ein sehr freundlicher Eingeborener erklärt uns, wie es mit der Bahn funktioniert und schon stehen wir oben auf dem Berg. Nachdem wir einer Eidechse aus der Badewanne geholfen haben, heften wir uns wieder an die Fersen der Einheimischen und finden so auch den Startplatz. Wer braucht schon eine Badewanne im Freien auf 1300m?

Der Aufwind ist ordentlich, als wir um Eins startbereit sind. Thermik zu finden ist nicht schwer. Die wartet nämlich vor dem Startplatz. Kaum ausgedreht lässt Scotti grüssen. Wir geniessen die Thermik und haben unseren Spass. Während Alex die weitere Umgebung erkundet, vertreiben sich Ulli und Olivia die Zeit mit Groundhandling am Landeplatz. Wie abgemacht schwebt auch Alex, pünktlich auf die Minute, um 16:00h am Landeplatz ein. Ein ausgezeichneter Start ins Wochenende. Schade konnten nicht alle mit von Partie sein.

Fliegen macht hungrig und so erstürmen wir den nächsten Coop und decken uns mit einem leckeren Apéro ein. Bis das Plättli leer ist, sind wir auch schon fast in Como. Ein bisschen Rush, ein bisschen Flush und schon treffen wir in Bosisio im Parini-Hotel ein. Dies ist ein einfaches und günstiges Hotel. Richi, René und Christoph sind auch gerade eingetrudelt. Wir denken uns nichts Böses, als die Rezeptionistin etwas von einem Dreier-Zimmer schwafelt. Wir verteilen uns auf drei Zweier-Zimmer. Schliesslich waren vier Zweier und ein Einzel-Zimmer gebucht. Da jedoch Oli seinen Götti-Bueb Fabrizio nachträglich angemeldet hat, kommt die ganze Zimmerordnung durcheinander. Also verschieben sich Richi, René und Alex in ein Dreier-Zimmer, Christoph in ein Einer-Zimmer und der Rest verteilt sich auf die Zweier-Zimmer.

Zum Znacht lassen wir uns die Pizzeria neben unserer Unterkunft empfehlen. Mit feiner Holzofen-Pizza, bester italienischer Pasta und weiteren Köstlichkeiten schlagen wir uns den Bauch voll. Und das zu einem Preis, der uns die Tränen in die Augen treibt - im positiven Sinne. Die einen besuchen das Bett, die anderen die Bar.

Gemütlich treffen wir uns am nächsten Morgen um Neun zum Frühstück. Es ist nicht der Hammer, aber ok. Um Zehn machen wir uns auf zum Landeplatz. Mit Tom-Toms Hilfe finden wir diesen auf Anhieb. Enrico, der freundliche Fluglehrer vor Ort, weist uns kurz ein. Aber wirklich schwierig scheint die Landevolte beim Jumbo-Landeplatz nicht zu sein. Es gibt sie nämlich gar nicht. Also gut aufgepasst und früh genug freifliegen. Mit italienischer Pünktlichkeit lassen wir uns zum Startplatz shutteln. Nachdem uns Fabrizio nicht mit seinem "Schnuz" überzeugen kann, schwingen wir uns am schönen Startplatz in die Luft. Die hat fast eine Dichte von Eins. Vor lauter Dunst kann man kaum den nächsten Berg, geschweige denn die spärlichen Landeplätze, erkennen. Die Thermik ist unten recht ruppig, oben ziemlich schön. Alle unternehmen kleinere bis grössere Ausflüge. René, Richi, Oliver und Christoph haben noch nicht genug und machen einen schönen Abendflug. Ich sehe nur strahlende Gesichter.

Die Mamma von der Pizzeria hat uns Tiramisu versprochen, also besuchen wir ein zweites Mal die Pizzeria. Im Gegensatz zum Vorabend hat es nicht mehr soviele Gäste. Dafür warten wir doppelt so lange auf unser Essen. Gäste verlassen das Lokal und die Stimmung ist angepannt. Aber zum Schluss geht keiner mit lehrem Magen ins Bett. Die einen unternehmen einen Nachtspaziergang, die Anderen besuchen die Bar und wieder Andere bevorzugen das Bett.

Gut gelaunt grüssen wir das Murmeltier und sind dank Zeitumstellung eine Stunde früher am Startplatz. Die Wolken in den Bergen haben schon eine gesunde Grösse, obwohl die Thermik am Start noch zu schlafen scheint. Renato zeigt den Einheimischen wo die Thermik hockt und schraubt sich munter in die Höhe. Dies löst eine gewisse Nervosität am Startplatz aus und alle stürzen sich in die Luft. Alle können nochmals einen schönen Flug geniessen, der leider allzu früh durch Überentwicklung gestört wird.. Am Schluss treffen wir uns in Como am Bahnhof, von wo wir die Heimreise antreten.

In Bellinzona lassen wir den Tag bei Sandwich und Kuchen ausklingen, bevor wir uns durch die Röhre verabschieden müssen. Ein Abschied, von einem sehr sch& ouml;nen Wochenende mit Dolce Vita, viel Airtime und tollen Leuten. Ich glaube, wir kommen wieder.

Olivia hat das Weekend in Bildern festgehalten: http://youtu.be/Q-GraoDgMqI